Der Arbeitskreis (Reaktivierung) Stadtbahn berichtet:
Ende 2018 erörterte der Gemeinderat Ludwigsburg in einer öffentlichen Sitzung die Realisierung des Stadtbahn-Projektes. In Anwesenheit von 2 GAL-Mitgliedern aus Markgröningen wurde die Reaktivierung der existierenden, gewidmeten Bahnstrecke Ludwigsburg – Markgröningen mit großer Mehrheit beschlossen.
Dieses Teilprojekt wurde in der Umsetzung bis 2025 prognostiziert.
“Spätestens 2025 fährt die Bahn nach Markgröningen”.
Nach der Gemeinderatswahl 2019 in Markgröningen, hat die GAL verschiedene Arbeitskreise gebildet, u. a. den AK Stadtbahn.
Durch Streckenbegehung und einem Informationsabend mit einem anerkannten und erfahrenen Sachverständigen für Eisenbahnbau und -betrieb, Herrn Rainer Christmann, arbeitete man sich in die Thematik ein. Rainer Christmannn ist zurzeit mit 3 anderen Reaktivierungsprojekten beauftragt. Damals erklärte er, dass das Ziel bis spätestens 2025 erreicht werden kann. Voraussetzung dafür sei die schnellstmögliche Bildung eines Zweckverbandes.
2 1/2 Jahre nach Beschluss, wurde der Zweckverband 2021 gegründet. Die neue Planung des Zweckverbandes sieht vor, den Betrieb der Strecke erst 2028 aufzunehmen. Nach dieser Veröffentlichung wurde auf Initiative des AK ein offener Brief an die Entscheidungsträger in Ludwigsburg, den anliegenden Kommunen, den Zweckverband, den Verkehrsminister BW, Herrn Hermann und den parlamentarischen Staatssekretär, Herrn Bilger MdB gesendet mit der Aufforderung, dass die Inbetriebnahme 2025 die Zielsetzung bleiben muss.
Das Problem bei der Reaktivierung ist, dass eine Planung des gesamten Stadtbahnnetzes vorgelegt werden muss. Vorher passiert auf der Strecke Markgröningen-Ludwigsburg nichts. Dies geht aus dem Antwortschreiben der genannten Adressaten hervor. Der Zweckverband teilte uns mit, dass mit der Strecke frühestens Anfang 2027 begonnen wird, um einen Vorlaufbetrieb ab Ende 2028 zu ermöglichen. Damit würde der Beschluss von Ende 2018 bis Fertigstellung Ende 2028 10 Jahre dauern!
(Für eine gewidmete Strecke von 8,5 km – Trassenplanung nicht notwendig – 60 % des Gleiskörpers und sämtliche vorhandenen Brücken sind intakt- die zu bauende Brücke über die Ostumfahrung Richtung Bahnhof ist rechtlich gesichert – Positive Werte bei Kosten-/Nutzenuntersuchung)
Grundsätzlich bedarf es alle Anstrengungen überparteilich über die Gemeinderäte, Vereine etc. Druck zu machen bis hin zum Bundesverkehrsministerium, um eine Terminverbesserung zu erreichen. Kommunale Kontakte werden zurzeit geknüpft.
Des Weiteren beschäftigt sich der AK Stadtbahn damit, wie eine nachhaltige Mobilitätswende sozial gerecht gestaltet werden kann. Dazu haben 2 Mitglieder des AK an einer Veranstaltung der Evang. Akademie Bad Boll in Stuttgart teilgenommen. Hauptreferent war Verkehrsminister BW, Winfried Hermann und Referenden von verschiedenen Sozialverbänden des Landes.
Die Familienforschungsstelle stellte den Gesellschaftsreport 2021 vor, der u.a. verdeutlicht, wie eine nachhaltige Mobilität Chancen für eine soziale Teilhabe verbessert. (Themen: z.B. behindertengerecht, barrierefrei, Pendlerpauschale, Tickets, CO-2-Besteuerung, welche Verkehrsmittel in der Alltagsmobilität usw.)
Bei dieser Veranstaltung konnten wir vom AK persönlich mit Herrn W. Hermann sprechen. Auf die Frage nach unserem Bahnprojekt antwortete er, dass es jetzt am Zweckverband und den Anliegerkommunen liegt, Entscheidungen zu treffen.
In den Antwortschreiben auf unseren offenen Brief stehen folgende Bemerkungen:
„In Anbetracht der Klimakrise hadern wir mit langwierigen Planungen“. (Verkehrsministerium BW)
„Bei dem Projektfortschritt als Wahlkreisabgeordneter werde ich Sie unterstützend begleiten.“ (Steffen Bilger)
„Nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz, vorzeitige (!!!) Reaktivierung der Markgröninger Bahn (!!!). Mit
den eigentlichen Bauarbeiten an der Strecke……kann dann Anfang 2027 begonnen werden, um einen
Vorlaufbetrieb ab Ende 2028 zu ermöglichen. Dies ist notwendig, wenn wir es mit der Verkehrswende
ernst meinen.“ (Geschäftsführer Zweckverband)
Wir sind der Meinung, dass die Reaktivierung der Markgröninger Bahn aus der Gesamtplanung in ein separates Projekt überführt werden muss. Mit der Zustimmung der Anliegergemeinden muss dasmöglich sein.
Die Reaktivierung der „Schusterbahn“ durch die Deutsche Bahn mit Verlängerung nach Markgröningen wäre eine Alternative, falls das das Vorhaben beschleunigt.
Die GAL wird sich weiter dafür einsetzen, den ÖPNV für Markgröningen zu verbessern. Dafür gibt es genug Alternativen.